2. Tag: Trelleborg - Jönköping (380km)

Der erste Morgen der Reise. Wir wollen in Ruhe frühstücken und anschließend unsere Klamotten frühzeitig zu den Mopeds bringen. Fehlanzeige: Am Abend zuvor hatten wir noch gefragt, bis wann wir frühstücken könnten "bis 08:30 Uhr ist das kein Problem...". Cool, dann müssen wir ja gar nicht so früh aufstehen. Das Frühstück ist nicht inklusive - aber 13€ sind doch für ein Buffet voll okay. Wir haben dann auch noch glatte 10 min, bis man uns hinauskomplimentiert. Ich würde es eine Kombination aus Fehlinfo und Verpeiltheit nennen. Ich habe natürlich 'ne super Laune. Kaum 'nen Kaffee bekommen und dann auch noch 26€ ärmer. Okay, aber das sollte mit den "Pannen" dann auch erst mal für eine ganze Zeit reichen. Als wir endlich die Sachen gepackt, alles in mehreren Gängen zu den Mopeds geschleppt haben und bei den Mopeds sind, ist der komplette Kahn leer. Wir verlassen als Letzte die Fähre und die Crew fängt schon wieder an sie neu zu beladen. Ups!

 

Das Wetter in Trelleborg ist nicht berühmt aber immerhin trocken. Ab geht's... halt, nein: die Schranke wollen sich nicht öffnen. Nach mehreren Anläufen geht's dann irgendwann. Juhu!

Von Trelleborg in Richtung Norden haben wir lange Zeit das altbekannte Gefühl, wie in Deutschland "über Land" zu gurken. So groß anders kommt es uns nicht vor, nur dass wir viel weniger Verkehr vorfinden. Wir kommen in bewaldetere Gebiete, die schon ihren Reiz haben. Die Straßen gehen oft kilometerweit geradeaus. Sie sind alle in einem hervorragenden Zustand. Man merkt schnell, dass Schweden ein sehr aufgeräumtes und sauberes Land ist. Leider darf man hier nur relativ langsam fahren. Bei den großen Straßen möchte man die Tachonadel doch schon gerne über die 80km/h jagen. Aber wir haben Angst vor hohen Bußgeldern und zügeln uns. Streckenweise ist die Höchstgeschwindigkeit auf 90km/h geregelt. Da gerät man schon fast in einen Geschwindigkeitsrausch;). 

Fahrerisch muss ich gestehen, dass mich Schweden nicht sonderlich begeistert. Ich stelle mir das Motorradfahren doch etwas anders vor. Wenigstens ist das Wetter so weit stabil, dass wir nicht nass werden. Die Temperaturen bewegen sich knapp unterhalb von 15°C, was zum Fahren fast ein wenig kühl ist. Zwischendurch schalte ich ab und zu die Heizgriffe ein und bin froh, sie zu haben.

Wir haben für Schweden kein Bargeld in petto und versorgen uns an Tankstellen mit dem Nötigsten oder wie hier bei einem Lidl. EC-Kartenzahlung ist kein Problem. Man zahlt natürlich geringe Gebühren aber für drei Tage in Schweden wäre Geld wechseln wahrscheinlich teurer gewesen. Und man weiß ja vorher nie, wie viel man denn wirklich benötigt.

Gegen 15:00 Uhr kommen wir nach 7,5 Stunden Fahrt (mit Pausen) im Hotel in Jönköping an. Das Hotel liegt relativ weit ausserhalb der Stadt und ich bin noch total kaputt vom gestrigen Tag. Daher treibe ich nur etwas Sport im Hotel und falle gegen 20:30 Uhr erledigt ins Bett.

 

Viele Hotels in Skandinavien haben im Doppelzimmer zwei Einzelbetten stehen oder ein zusätzliches Beistellbett. So hat jeder von uns meistens ein Bett für sich.