6. Tag: Helsinki - Kuopio (453km)

Der erste Kampf steht uns heute am Frühstücksbuffet bevor. Das Hotel ist dermaßen voll und scheinbar alle wollen früh los. Es bleibt dank Regen auch im weiteren Tagesverlauf anstrengend. Wir passen eine Regenpause ab, die uns ca.100km relativ trocken zurücklegen lässt. Danach kämpfen wir uns die restlichen 350km durchs kalte Nass. Mittags gönnen wir uns an einer Tanke Burger mit Pommes. Die Mopeds können trocken unter Zelten stehen. Scheinen sich mit den Bedürfnissen der Biker auszukennen, die Finnen. Die Strecke ist heute von vielen kleineren Straßen mit verwunschenen Häuschen an kleinen Seen, Wäldern und wilder Natur geprägt. Ganz nett hier in Finnland.

 

Gegen 17:00 Uhr kommen wir im Hotel in Kuopio an. Dort treffen wir auch prompt die Spanier mit der FJR1300 von der Fähre wieder. Große Wiedersehensfreude! Auch wenn wir uns praktisch nicht verstehen - mein Spanisch ist etwas eingerostet und die Spanier sprechen im Prinzip keine andere Sprache, als die eigene. Aber sie erklären uns, dass sie einen Platten hatten und nach Kuopio gekommen sind, um morgen einen neuen Reifen aufziehen zu lassen.

 

Da ja heute der heiligste aller finnischen Feiertage ist und halb Finnland noch an den Seen in Sauer liegt, ist fast nichts los. Nicht mal Essen gibt's im Hotel. Wir bekommen Gutscheine für ein Restaurant am Hafen - umso besser. Volltreffer! Fischbuffett! Klasse! Mit das beste Essen der Tour bisher. Aber so viele Highlights waren es ja auch bisher nicht. Dazu gönnen wir uns jeder einen Wein. Als die Rechnung kommt, wissen wir auch endlich was die Leute meinen, wenn sie sagen "Was Alkohol betrifft ist Skandinavien echt teuer". Mal eben 25€, nur für den Wein versteht sich. Gut, dass ich mir einen zweiten bestellt hatte... Aber das war der wohlverdiente Ausgleich zu diesem regenreichen Tag. Wir quatschen lange und schalten richtig ab.

An diesem Abend können wir aus quasi medizinischen Gründen endlich das Geheimnis der Aluflasche lüften, die mein Vater mitgenommen hat - knapp einen Liter feinsten 16jährigen Bushmills. Eine super Idee war das. Von nun an haben wir quasi jeden Abend einen kleinen medizinischen Notfall ;-)...