8. Tag: Kuusamo - Rovaniemi - Saariselkä (464km)

Als Ausgleich für das schlechte Abendessen haben wir uns am Frühstücksbuffet so viele Brötchen für unterwegs geklaut, dass die an uns nichts verdient haben können. Das Wetter ist heute richtig toll, es scheint morgens schon die Sonne bei 14° und wir sind froh, dass wir dieses Hotel hinter uns lassen können. Hier können wir keine Empfehlung aussprechen.

 

Aber nun wollen wir zum Weihnachtsmann. Mal gucken, ob wir ihn persönlich antreffen oder ob er zu viel zu tun hat. Unser Zwischenziel lautet Rovaniemi am Polarkreis. Genau genommen liegt der Polarkreis heute aufgrund der Nutation der Erdachse ca. 120 Meter nördlich des Weihnachtsmanndorfes. Aber das interessiert hier niemanden, ganz im Gegenteil - das wäre ja geschäftsschädigend.

 

Wir machen also 'nen kleinen Umweg und kommen gegen 10:30h bei ca. 22° beim Weihnachtsmann an. Das ganze "Dorf" ist höchst surreal und mit Touris, vor allem fotografierenden Japanern, überlaufen. Wir schwitzen und überall düdeln Weihnachtsmelodien über Lautsprecher. Wir sind trotzdem froh, hier zu sein und geben bestimmt 100€ für Postkarten und Souvenirs aus. Den Weihnachtsmann muss man ja schließlich unterstützen. Vielleicht macht sich das Heiligabend bezahlt ;-).

 

Noch einen Cache geloggt und einen Travelbug aus Suomenlinna abgelegt und ab ans Postkartenschreiben. Inzwischen komplett durchgeschwitzt aber gestärkt, suchen wir dann auch das Weite aus dieser Weihnachtshölle. Damit ist der Polarkreis schon mal bezwungen. Juhu!

Die weitere Fahrt geniessen wir und legen an einem See eine längere Pause ein. Traumhaft zum Sitzen... Angekommen in Saariselkä, finden wir unser Hotel von Rentieren belagert. Absolut irre. Die sind organisiert! Aber hier scheint das etwas ganz Alltägliches zu sein - nur nicht für uns. Die Zimmer sind toll, das Essen super. Nach einem schönen Spaziergang im Ort ziehen wir uns langsam zurück.

 

Saariselkä ist ein sehr bedeutendes Skizentrum in Finnland, in dem man vor allem Langlauf betreiben kann. Es gibt aber auch immerhin elf Ski Alpin Abfahrten. Der Ort hat laut Wikipedia nur 311 Einwohner, verzeichnet aber 10.600 Betten und 240.000 Übernachtungen pro Jahr. Das find ich echt erstaunlich. 

 

Die Landschaft verändert sich hier oben immer mehr, wird karger, die Bäume kleiner und es gibt mehr Moosbewuchs und "Sümpfe". Die Leute fahren hier im Norden Finnlands schneller als im Süden. Sehr angenehm. Und wir freuen uns ganz besonders auf den nächsten Tag. Wenn alles klappt sind wir dann "ganz oben". Dann hätten wir endlich dieses symbolische Ziel der Reise erreicht. Obwohl dann der Teil der Reise, auf den ich mich besonders freue, erst losgeht.