6. Tag: Mora - Trysil (285km)

Wir wachen auf und die ganzen Wolken von gestern haben sich verzogen. Der blaue Himmel verwöhnt uns und die Landschaft erstrahlt in prächtigen Farben. So kann ein Urlaubstag doch auch beginnen. Yippie!

 

Wir bepacken die Mopeds in der hoteleigenen Tiefgarage. Die Regenkombis brauchen wir heute nicht. Über kleine Straße fahren wir durch Wälder. Als besonderes Highlight fahren wir entlang des Vasaloppet. Der Wasa Lauf ist eine der größten Skilanglauf-Veranstaltungen der Welt und wird jedes Jahr am ersten Wochenende im März ausgetragen. Historisch geht der Lauf auf die Flucht von Gustav I. Wasa auf Skiern vor den Soldaten des dänischen Königs Christian II. im Jahr 1521 zurück. Im Schweden des Jahres 1520 gab es eine große Unzufriedenheit über die Union mit Dänemark unter Führung des dänischen Königs. Der Adelsmann Gustav Eriksson Wasa rief offen zum Widerstand auf und wurde daraufhin gefangen genommen. Doch ihm gelang die Flucht. So gelangte er in die Provinz Dalarna. In  Mora erreichte ihn die Nachricht, dass sein Vater, sein Bruder und 80 weitere Anhänger beim Stockholmer Blutbad geköpft worden waren. Doch auch jetzt waren die Bauern noch skeptisch. So war Gustav Wasa gezwungen, seine Flucht nach Westen fortzusetzen.

 

Wir fahren über Evertsberg bis nach Sälen, dem Ziel des Wasa Laufs.

An einem sehr idyllischen Campingplatz mit Freibad machen wir Pause und lassen die Seele etwas baumeln. Das ist wieder so ein Ort, der echt was hat. Selbst der Sprungturm ist hier aus Holz und man kann im Winter im Hot Pot sitzen und auf den See schauen. Wahrscheinlich ist irgendwo auch noch eine Sauna, die das Urlaubsglück perfekt macht. Überall um uns herum wachsen Heidel- und Preiselbeeren. Lecker!

 

Mittags essen wir einen zünftigen Burger bei einem Truckstop - wir wollen nämlich noch die letzten Schwedischen Kronen loswerden. Und davon mal abgesehen, so einen leckeren Burger kann man ja schon ab und an mal haben. Gut gestärkt setzen wir unsere Reise fort - wir wollen heute nicht zu spät in Trysil ankommen, da es dort wirklich schön sein soll. Kurze Zeit später kommen wir über die Grenze nach Norwegen. Die Landschaft ist gleich anders: Bergiger, der Wald sieht anders aus, es gibt mehr Steine bewachsen mit Moos und Flechten. Hier vermutet man gleich den ein oder anderen Troll.

 

Am Hotel angekommen sind wir erstaunt, damit hätten wir nicht gerechnet. Das Hotel ist echt erste Sahne. Alles ist sehr gepflegt und luxuriös. Sogar die Tiefgarage ist kostenfrei.

Wir laden das Gepäck ab und wollen uns mit den Mopeds noch etwas in der Gegend umsehen. Der Plan ist irgendwie weiter nach oben zu kommen, damit wir einen Ausblick über die ganze Gegend haben. Wir finden einen Bomvej, dessen Schranken geöffnet sind und schrauben uns über die geschotterte Piste nach oben. Es sind die Wirtschaftswege des Skigebiets, über die wir fahren.

Vicky und ich beschließen noch weiter zum Högfjellcenter rauf zu fahren und schrauben uns Serpentine für Serpentine nach oben. Kein Problem mit den Mopeds, auch mit Koffern dran. Steil und steinig ist es durchaus, aber alles machbar. Dennoch wäre es mit kleinen Enduros spaßiger. Ich merke auf jeden Fall sofort wieder, dass Vicky richtig Spaß am Endurofahren hat und sich schon ganz ordentlich im Gelände bewegt. Das müssen wir unbedingt weiter ausbauen!

Zurück im Hotel erobern wir den Wellness Bereich. Dieser hat seinen Namen echt mal verdient. Verschiedene Saunen, Dampfbad, Whirlpool, Erlebnisbecken samt Kletterwand und sogar eine Einrichtung zum Wellenreiten gibt es hier. Letztere ist leider nicht in Betrieb. Das wäre es ja noch gewesen! Wir entspannen uns königlich.

 

Das anschließende Essen und der Service sind erstklassig. Wir bekommen eine Pizza, die kein Italiener besser machen könnte. Wir fühlen uns rundum wohl und gönnen uns das eine oder andere Bier. Ein perfekter Tag, mehr geht nicht!