Anfang September war ich mit zwei Kumpels und meinem Vater in Italien zum Enduro fahren. Die Idee dazu spukte schon seit Jahren in unseren Köpfen herum, zumindest in meinem und dem meines Vaters.

 

Beim Osterfeuer habe ich noch einen Kumpel angefixt, der letztlich leider doch nicht mitkommen konnte, da er das dritte Mal Vater wurde. Dennoch haben sich im Laufe der Planungsphase zwei andere Kumpels gefunden, die sich die Action nicht entgehen lassen wollen. Mit Backe habe ich vor Jahren zusammen die Schulbank gedrückt, René - der gerade mitten im Hausbaustress steckt und dringend mal raus muss - kenne ich aus einem anderen Urlaub. Also stürzen wir uns gemeinschaftlich in die Planung, zumindest Backe und ich. Wir finden eine - wie sich später rausstellen sollte - super tolle Unterkunft in Gaiola, Italien. Gaiola ist für uns strategisch ganz günstige gelegen, denn wir wollen die Ligurische Grenzkammstraße unter die Stollen nehmen, Maira Stura und noch einige andere tolle Strecken.

 

Unterwegs sind wir mit den beiden KLX250S, die für solche Unternehmungen perfekt geeignet sind. Trotz der relativ kleinen Tanks hatten wir keine Reichweitenprobleme. Die Berechnungen beim Tanken ergaben trotz Geländeaction und Heizerei auf Asphalt ca. 3,2-3,4l im Schnitt. Der 2l Reservekanister kam nie zum Einsatz.

 

Backe treibt seine alte aber zuverlässige XR600R über Stock und Stein. Rookie von uns allen ist René, der im Prinzip keine Geländeerfahrung hat aber sich wirklich super geschlagen hat. Und vor allem seine geliebte und liebevoll gepflegte XT550, die er extra für diesen Trip mit alten Teilen bestückt hat. Die älteste Maschine ist auch diejenige, die immer am besten angesprungen ist.

Die Jungs kommen abends relativ spät im Dunkeln in Cuneo an - es regnet seit zwei Stunden Bindfäden. Wir sind schon seit dem Nachittag da, haben die Mopeds vom Hänger geladen, das Auto ausgeräumt und das B&B bezogen. Unsere Gastgeber Giancarlo und Barbara sind zwei waschechte, superherzliche Italiener. Die Unterkunft ist spitze. Das B&B heißt Notte Stellata und wurde von den beiden in jahrelanger Arbeit Stück für Stück gebaut. Das Grundstück ist riesig, die Mopeds stehen trocken unter einem riesigen Carport und auch die Autos haben Platz.

Wir helfen Backe und René beim Ausladen und genießen das erste gemeinsame Urlaubsbier. Wir freuen uns unglaublich auf die nächsten Tage. Leider beschleicht uns das Gefühl, dass es echt nasse Tage werden. Der Wetterbericht verheißt für morgen nichts Gutes. Naja, abwarten. Wir haben viel zu erzählen und die Zeit verfliegt wie im Flug.